Welt-Multiple Sklerose-Tag

Individualisierte MS Therapie verbessert Lebensqualität von MS Patient:innen

Das Motto des Welt Multiple Sklerose Tages jährt sich am 30. Mai zum 15. Mal. An diesem Tag soll die Aufmerksamkeit auf jene 2,8 Millionen Menschen weltweit gelenkt werden, die mit dieser schwerwiegenden Erkrankung leben, in Österreich sind es etwa 13.000 Menschen.

„Die medizinische Betreuung ist über die MS-Zentren der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie organisiert. Das sind Spitalambulanzen oder niedergelassene Neurolog*innen mit Erfahrung in der Behandlung MS Betroffener und dem Wissen um Wirkung und Nebenwirkungen der MS Medikamente. Die MS-Zentren müssen sich regelmäßig fortbilden und zertifizieren, um Menschen mit MS, mit den Immuntherapien, behandeln zu dürfen. Dies sichert eine hohe Qualität in der Behandlung und eine meist sehr persönliche und individuelle Betreuung,“ so der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christian Enzinger, MBA.

Die MS Gesellschaften der jeweiligen Bundesländer kümmern sich um die alltagsrelevanten Themen der MS und sind eine bewährte Anlaufstelle für Betroffene und deren Familien bei Fragen um Beruf, Soziales, Familie oder Fragen rund um die Neudiagnose. „Aktuell beschäftigt sich die MS Gesellschaft Wien mit zunehmenden Anfragen bezüglich der Ablehnung von Anträgen auf neurologische Rehabilitation und versucht Betroffene wirkungsvoll zu unterstützen. Die Neurologische Rehabilitation ist neben der medikamentösen Therapie ein essentieller Bestandteil einer evidenzbasierten Behandlung von Menschen mit MS,“ so die Präsidentin der MS Gesellschaft Wien, Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Barbara Kornek.

Was gibt es Neues in der Welt der MS?

Am 17. April 2023 wurde ein neuer anti-CD20 Antikörper >Ublituximab< von der EMA zur Therapie der schubhaften MS zugelassen. Die Zulassung beruht auf den Ergebnissen zweier randomisierter, kontrollierter Studien, bei der der Wirkstoff gegen Teriflunomid, welches als Tablette einmal täglich eingenommen wird, untersucht wurde. Dabei zeigte sich eine Schubratenreduktion um 49-59% unter Ublituximab sowie eine Reduktion kontrastmittelaufnehmender Läsionen um 97%.„Ublituximub gehört zur gleichen Gruppe von Medikamenten wie Ocrelizumab, Rituximab und Ofatumumab, das sind Substanzen, die die CD20-positiven B Zellen aus dem Blut eliminieren, aber die Vorläuferzellen in Knochenmark nicht angreifen. Durch sein spezielles Design soll die Wirksamkeit noch besser sein. Bisher gibt es noch keine Kostenerstattung in Österreich und dies wird möglicherweise noch eine Zeit lang dauern. Ublituximab verbindet die –schon bei anderen anti-CD 20 Antikörpern bekannte – gute Wirksamkeit mit kurzer Infusionsdauer, 1 Stunde, und kann so dazu beitragen die Therapiebezogene Belastung zu senken“ so Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Barbara Kornek.

Hochdosiertes Vitamin D zeigt keine Wirkung auf die Schubhäufigkeit bei Multipler Sklerose

Während ein niedriger Vitamin D Spiegel das MS Risiko erhöht, gibt es bisher keinen Nachweis, ob die Einnahme von hochdosiertem Vitamin D bei bereits diagnostizierter MS die Schubfrequenz oder das Progressionsrisiko beeinflusst. Nun zeigt eine weitere Studie „VIDAMS“ neben der „SOLAR“ und der „EVIDIMS Studie“, dass hochdosiertes Vitamin D keinen positiven Effekt auf den Verlauf der Multiplen Sklerose hat.

Termin- und Therapietreue der Patient*innen wichtiger denn je!

„Gerade die MS-Zentren der ÖGN waren während der Covid19-Pandemie sichere Anlaufstellen der Patient*innen. Daher sind auch weiterhin die Termin- und auch die Therapietreue von immenser Bedeutung für den Behandlungserfolg unserer Patient*innen. Wir als ÖGN werden alles daran setzen, auch weiterhin neue Qualitäts- und Behandlungsstandards zu implementieren und den Patient*innen damit auch zugänglich zu machen,“ so der Univ.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Christian Enzinger abschließend.