Europäischer Kopfschmerz- und Migränetag

Der 12. September ist der Europäische Kopfschmerz- und Migränetag. Laut der WHO Studie (WHO 2019 Global Burden of Disease Study) nimmt die Migräne derzeit den 2. Platz der am meisten beeinträchtigenden Erkrankungen weltweit ein. Mittlerweile werden mehr als 200 Kopfschmerzarten beschrieben, wobei Kopfschmerzen sowie Schwindelgefühle zu den häufigsten Beschwerden in der ambulanten Versorgung und in der Notaufnahme gehören. In Österreich sind 11% der Bevölkerung von episodischer Migräne (bis zu 14 Tage im Monat) betroffen, zu fast drei Viertel Frauen, wobei die größte Häufigkeit zwischen 20 und 50 Jahren besteht.

„Migräne ist eine Volkskrankheit, die schon über 6.000 Jahre bekannt ist. Kopfschmerzen können eine eigenständige neurologische Erkrankung sein und sind dann weit mehr als nur ein Symptom. Leider ist die Migräne noch nicht vollständig heilbar, aber erfreulicherweise mittlerweile exzellent behandelbar“, so der Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, Univ.-Prof. Dr. Christian Enzinger, MBA.

In Österreich belastet massiver Kopfschmerz in seinen verschiedenen Formen regelmäßig einen großen Teil der Bevölkerung. Jedoch unterschätzt man das Problem und die Versorgung der Kopfschmerz-Patient*innen bleibt oft hinter den Möglichkeiten der modernen Medizin zurück. Bereits im Kindesalter können entsprechende Kopfschmerzen und auch Migräneattacken auftreten. „Sollte eine Migräneattacke zum ersten Mal auftreten, ist das Wichtigste, nicht zu resignieren, sondern Selbstverantwortung zu übernehmen und eine Ärztin / einen Arzt aufzusuchen. Auch der Besuch eines/r Neurologen/in ist im Bedarfsfall ratsam, vor allem, wenn die Therapie nicht zufriedenstellend ist oder es diagnostische Unklarheiten gibt. Dies gilt für Erwachsene wie auch für Kinder. Ich rate dringend von einer Selbsttherapie ab, da so die Gefahr eines Medikamentenübergebrauchs entstehen kann“, so die Präsidentin der Österreichischen Kopfschmerzgesellschaft, Dr.in Sonja-Maria Tesar.

Zahlreiche Untersuchungen konnten zeigen, dass Personen mit Migräne eine oftmals massiv verminderte Lebensqualität haben, dass Migräne häufig in Zusammenhang mit anderen Krankheiten, insbesondere Depression und Angststörungen, auftritt und dass die Betroffenen unter Einschränkungen in ihrem Sozial- und Berufsleben leiden. Vor allem Patient*innen mit chronischer Migräne, also mit 15 oder mehr Kopfschmerztagen pro Monat, sind von diesen Komorbiditäten und Beeinträchtigungen betroffen.